Zahlungen in Monero – Outputs und Inputs

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit dem Zahlungs- und Wechselgeld-Mechanismus von Monero. Eine Grundeigenschaft von Geld ist seine Teilbarkeit. Während wir Euro bar in den uns bekannten Stückelungen der einzelnen Münzen und Scheine bis auf die zweite Nachkommastelle teilen können, geht bei Monero mehr: bis auf zwölf Stellen nach dem Komma kann der Wert geteilt werden. Das ist nützlich, da mit Anstieg des Wertes zunehmend auch die hinteren Kommabereiche genutzt werden.

Hintergrund

Durch die technische Natur von Kryptowährungen, können wir nicht einfach beliebige Beträge in das Kassenbuch geschrieben werden. Lisas Wallet muss in einer Transaktion nachweisen, dass sie über Guthaben verfügt. Guthaben in Kryptowährungen bestehen aus „Unspent Transmission Outputs“ (kurz UTXO, deutsch: aufgesparte Zahlungseingänge). Das sind einzelne, verschieden große Geldeinheiten, die wir aus einer Zahlung oder durch Mining erhalten haben. Geben wir sie aus, bezeichnet man sie als Input.

Inputs und Outputs

Während wir bei einer Zahlung den gewünschten Betrag einfach eingeben und senden können, berechnet unsere Wallet im Hintergrund, welche UTXO sie als Inputs ausgeben kann und bricht diese in alle nötigen Outputs auf. Da unsere Inputs selten für eine Zahlung passend sind, erhalten wir selbst aus einer Zahlung Geld zurück: das Wechselgeld.

Inputs sind Geldeinheiten, die wir von anderen erhalten haben und die nun unser Guthaben darstellen. Wenn uns Lisa für unser altes Fahrrad 0,2ɱ zahlt, haben wir diese als Guthaben. Zahlen wir davon beim Bäcker Brötchen, die nur 0,03ɱ kosten, nutzt unsere Wallet die 0,2ɱ und teilt diese in drei Outputs auf: in die 0,03ɱ für die Bäckerin, eine winzige Gebühr von ≈0,00003ɱ an den Miner und 0,16997ɱ als Wechselgeld an uns zurück. Outputs sind also all die Werte, die aus einer Transaktion abfließen, und Inputs jene, die einfließen.

Wenn ein zu zahlender Betrag größer als Ihr größter verfügbarer Input ist, dann nimmt die Wallet mehrere Ihrer Outputs zusammen. Sie wird diese so wählen, dass immer Wechselgeld zu Ihnen zurückfließt. Das dient der Zerstückelung der Beträge und baut somit eine weitere Verteidigungslinie gegen Gruppierungen auf, die Monero nachverfolgen wollen.

Besonderheiten

Anonymität auch im Wechselgeld

Wir wissen, dass in Monero Sender, Empfänger und Betrag anonymisiert werden, aber gilt das auch für das Rückgeld an uns selbst? Ja, denn die Stealth-Adresse wird auch für die öffentliche Empfangsadresse unseres Kontos generiert, das das Geld gesendet hat. Diese Wallets, ein Wunderwerk der Technik!

Geblockte Guthaben

Vielleicht wundern Sie sich, warum manchmal in Ihrer Wallet ein kleiner Betrag ausgegeben werden kann, als eigentlich verfügbar sein sollte. Das liegt am Mechanismus, dass erhaltene Zahlungen erst nach zehn Blöcken zur weiteren Verwendung freigegeben werden. Da die Blockchain nicht unterscheiden kann, ob Sie nur Ihr Wechselgeld erhalten haben oder Empfänger von Geldern anderer sind, müssen wir warten. Unsere 16,997cɱ (Centinero) Wechselgeld aus dem Beispiel oben können wir also erst in ≈ 20 Minuten (1 Block dauert 2 Minuten) wieder verwenden. Das ist normal und dient der Netzwerksicherheit. Eine bereits gut genutzte Wallet mit genügend Inputs wird immer ausreichend Geld zum Ausgeben haben. Wem das aber dennoch missfällt, kann von der Android-Wallet Monerujo die Funktion PocketChange aktivieren.

Das geblockte Guthaben wird mit dem im Jahr 2025 oder ’26 aufkommenden FCMP++ und CARROT-Update von Monero wegfallen, da ein neues Konzept dafür gefunden wurde. Dann geben wir Monero so schnell und flüssig aus wie Bargeld.

Weiterführende Beiträge

Da die Differenz zwischen allen Inputs und Outputs immer 0 ist, entsteht hierbei natürlich auch kein Geld. Falls Sie sich nun die Frage stellen, wie Geld in Monero entsteht, können Sie in den folgenden Beiträgen mehr dazu lesen:

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