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Daten-Gaudi bei PayPal und Co. – wie unsere Finanzdaten verschenkt werden

Wenn wir online einkaufen, nutzen wir häufig digitale Zahlungsdienstleister wie PayPal, Visa oder Mastercard. Doch was viele nicht wissen: Diese Unternehmen sammeln und teilen Berge persönlicher Daten über uns, oft ohne dass wir genau wissen, was damit geschieht.

Umfangreiche Datensammlung und -weitergabe

PayPal beispielsweise gibt Kundendaten an rund 1.000 Unternehmen weiter, darunter Werbeagenturen, Analyseunternehmen und Social-Media-Plattformen. Das legt PayPal – mit europäischer Bankenlizenz zu gewisser Transparenz verpflichtet – in seinem Dokument offen. Das Dokument ist 46 Seiten lang und listet alle Drittunternehmen auf, denen Zugriff auf unsere Daten gewährt wird. Zu den geteilten Daten gehören Name, Anschrift, E-Mail-Adresse, Transaktionsinformationen und sogar Surf- und Kaufgewohnheiten. Auch Visa und Mastercard nutzen Kundendaten in großem Umfang für Werbung und Analysen, oft in „anonymisierter“ Form. Doch eine echte Anonymisierung ist schwierig – mit genügend Datenpunkten lassen sich Personen oft wieder identifizieren.

Intransparenz und mangelnde Auskunft

Welche Daten genau gespeichert und mit wem sie geteilt werden, bleibt für Nutzer oft im Dunkeln. PayPal beispielsweise verweigerte dem Forscher Marek Jessen vom Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung die Herausgabe seiner Daten nach Art. 15 DSGVO. Man spielt auf Zeit, reagiert nicht auf Anfragen und auch die Datenschutzbeauftragten der Länder handeln kaum.

Fehlende europäische Alternativen

Alternativen zu den US-Zahlungsriesen haben es in Europa bisher schwer. Versuche wie das deutsche Giropay sind gescheitert. Aktuelle Initiativen wie die European Payments Initiative (EPI) und der geplante Digitale Euro der EZB stecken noch in den Kinderschuhen und werden das Problem nur verschieben, nicht aber lösen. Kryptowährungen anonymer Natur sind hier eine deutlich bessere Lösung, da sie dank ihrer dezentralen und nicht kommerzorientierten Struktur her keine Daten sammeln oder verkaufen.

Fazit

Beschädigung der Privatsphäre, möglicher Missbrauch der Daten, Beeinflussung der Nutzer durch zielgerichtet Werbung und die omnipräsente Intransparenz hinterlassen ein komisches Gefühl: Wer seine Daten schützen will, hat beim Online-Bezahlen aktuell kaum gute Optionen. Datensparsamer sind da klassische SEPA-Überweisungen. Doch die sind umständlich. Anonyme Kryptowährungen wie Monero können hier eine effiziente Alternative bieten, da sie in Punkto Datensparsamkeit unschlagbar sind.

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