Der MoneroRun oder auch MoneRun ist eine jährlich wiederkehrende, gemeinschaftliche Prüfung der Monero-Reserven von Kryptobörsen. Hierbei ziehen alle Moneronutzer an einem Tag schlagartig ihre gesamten Guthaben von einer zentralen Börse oder anderweitig fremd verwalteten Wallet ab und zahlen das Geld auf eine von ihnen selbst verwaltete Wallet ein. Erfahrene Moneronutzer halten ihr Geld ohnehin in eigenen Wallets, aber dieser Aufruf ermuntert auch all jene, die Ihr Geld bisher bei einem Fremdverwalter lagern. Der Tag liegt zu ehren der Kryptowährung an Moneros Geburtstag, dem 18. April.
Wofür ein Audit sinnvoll ist – die Hintergründe
Der Hintergrund dieser Veranstaltung ist äußerst ernst, denn viele zentrale Kryptobörsen sind alles andere als fromme Knaben: FTX als ehemals größte Kryptobörse war nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um Einlagebetrug geht. Kunden wurden damals um Milliardenbeträge betrogen, der Gründer Sam Bankman-Fried sitz dafür nun im Gefängnis.
Wie normale Geschäftsbanken, so spekulieren auch die Kryptobörsen mit dem Geld ihrer Kunden. Sie bilden Derivate auf die eigentlichen Kryptowerte und können so mit dem Geld der Kunden spekulieren, ohne selbst Kryptowerte zu besitzen. Die Nutzer bemerken das nicht, da sie nie über die Schlüssel zu ihren vermeintlichen Bitcoin, Litecoin, Monero oder sonstigen Guthaben verfügen – Stichwort: custodial Wallets. In ihren Börsenkonten stehen einfach nur Zahlen die per Buchung gleich dem Buchgeld im Fiatsystem eingetragen wurde. Es ist für uns nur durch den MoneroRun prüfbar, ob überhaupt Kryptowerte in den Depots der Kryptobörsen liegen.
Mit diesem Mechanismus hebeln Kryptobörsen höchst intransparent die Kernidee der Kryptowährungen aus, um sich selbst zu bereichern. Sie schaden damit auch der Gemeinschaft, da gehebelte Zertifikate den Kurs einer Kryptowährung maßgeblich beeinflussen. Eine Kursmanipulation entgegen des Markttrends schadet einer gesunden Preisallokation und verzerrt das Gleichgewicht. Kurse gezielt nach unten zu manipulieren, kann einer Kryptowährung nachhaltig schaden. Ebenso eine enorme Preisfluktuation, wie wir sie bei Bitcoin erleben.
Binance löscht willkürlich Monero
Binance, die heute noch größte Kryptobörse, hat sich im Februar dazu entschieden, Monero aus ihrem Angebot zu löschen. Als Kunden letzte Auszahlungen ihrer Guthaben auf eigene Wallets vornehmen wollten, wurde plötzlich den Kunden diese verweigert. Der Grund lag auf der Hand: Binance hatte nicht genügend Monero und musste diese erst selbst beschaffen.
Machen Sie beim Monero-Run mit!
Hier kommt der MoneroRun ins Spiel: in dem Wissen, dass die Börsen unehrlich handeln unterziehen wir sie einem Stresstest. Die Teilnahme ist absolut simpel, denn Sie zahlen sich lediglich Ihre Kryptoguthaben an Wallets aus, die ausschließlich Sie kontrollieren. Das Stichwort hier lautet „non-custodial wallet“: also ein Konto, über dessen Guthaben ausschließlich Sie verfügen, in dem nur Sie die privaten Schlüssel besitzen.
Beteiligen Sie sich am Audit und ziehen am 18. April all Ihre Monero von jeder zentralen Kryptobörse ab! Werben Sie auf Ihren Social Media-Kanälen mit dem Hashtag #MoneroRun24 für den Stresstest!
Alternativen zu zentralen Kryptobörsen
Kryptowährungen tragen die Kernidee der Dezentralisierung in sich. Bitcoin genau so wie Monero. Der Einfachheit halber und in Ermangelung effizienter dezentraler Marktplätze haben sich zu beginn der Krypto-Odyssee Unternehmen etabliert, die einen Marktplatz angeboten haben. Wie aber können wir Kryptowerte ohne zentralen Mittelsmann erwerben?
Dezentrale Kryptobörsen
Dezentrale Börsen sind ein Schlüsselelement der Zukunft von Kryptowährungen. Sie sind reine Software, die durch jeden Betrieben werden kann und einen Marktplatz ohne zentralen Händler ermöglicht. Der Unterschied zu einer zentralen Börse ist dabei für den Nutzer kaum sichtbar.
Aktuell gibt es eine bereits im Einsatz befindliche Lösung namens bisq. Auf ihr kann man über Währungspaare die alle an Bitcoin gekoppelt sind, bereits heute Kryptowährungen dezentral und peer2peer kaufen. Da uns aber die Öffentlichkeit der Zahlungen durch die Verwendung von Bitcoin missfällt, möchten wir noch auf eine in Entwicklung befindliche DEX – kurz für dezentrale Börse – hinweisen:
Haveno
Haveno ist eine freie, quelloffene und dezentrale Kryptobörse die als Basiswährung Monero verwendet. So sind alle Transaktionen grundsätzlich privat. Eine kleine Gebühr unterstützt dabei die Weiterentwicklung von Monero und Haveno. Wir erwarten 2024-25 die Veröffentlichung von Haveno. Der Name entspringt ebenfalls dem Esperanto und bedeutet Hafen.